In der rechten Hand die Trompete, in der linken das Mikrofon – so spielt, singt, rockt und swingt Helmut (Hämme) Dold über die Bühne des Bürgersaals, dass es die Besucher am Ende nicht mehr auf den Plätzen hält und sie sich mit Ovationen für 2 Stunden Frohsinn unter dem Titel „Sache git’s, die git’s jo nit!“ bedanken.
…Wie unter Strom stehend und ständig in Bewegung, weiß der auch komödiantisch Begabte seine Zuhörer mit einem Liebeslied („Mir zwei un de Vollmond, des isch so wunderbar“) ebenso zu überzeugen, wie mit den oft derben Witzen. Vor allem aber mit seinem virtuosen Spiel auf drei verschiedenen Blechblasinstrumenten – wen wundert’s, schließlich hat er klassische Trompete studiert…
..Was ihm nämlich nach eigenem Eingeständnis gar nicht liegt, ist gepflegtes Hochdeutsch. Langsames Sprechen aber auch nicht. Selbst jenen, die des Alemannischen mächtig sind, entgeht da schnell mal eine Pointe oder die Zeile eines Gedichts des „Beckenbauers der badischen Mundart“ Gerhard Jung. Und bitten zwei Damen in der Pause darum, das atemberaubende Tempo doch etwas zu drosseln, ist Dold zwar guten Willens, gelingen will es ihm aber doch nicht. „So bin ich halt“, wirbt er um Verständnis…
Auch ein Alleinunterhalter braucht Unterstützung. Zwar leitet er Lebensgefährtin von Lebensgefahr ab, auf die „einzigartige Frau Dold“ lässt er aber nichts kommen. Sie ist ihm Tontechnikerin, Muse und Stichwortgeberin und muss sich immer wieder verneigen. Dolds Loblied „Min Schätzli isch ä Mordsraket“ hat viele Strophen. Zugabe über Zugabe ist fällig. Schließlich versichert der Mundartkünstler der Vorsitzenden der Muttersprachgruppe, Brigitte Schweizer, sein nächstes Programm zuerst in Wettelbrunn auf die Bühne zu bringen.
(Dorothea Möller-Barbian, BZ, 18.11.2010)
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