Helmut Dold vergnügte sein Publikum in Bernau und sprach nicht nur über Badner, sondern gab sich selbst als einer zu erkennen.

De Hämme Helmut Dold in seinem Element. Foto: sub | Badische Zeitung vom 22.08.2011BERNAU. Einen vergnüglichen Abend hat Helmut Dold als „De Hämme“ am Samstagabend den vielen Besuchern im Bernauer Festzelt beschert. Mit seinen Geschichten aus Kuhbach, Witz und Charme, als alemannischer Mundartentertainer, und seinem exzellenten Trompetenspiel ließ er die Besucher für einige Stunden den Alltag vergessen. Über „den Badner als solchen“ sprach er nicht nur, das war er selbst. Passend dazu waren Hemd, Brille und seine Schuhe gelb-rot.

De Hämme von Kuhbach, dem friedlichsten Ort im Schwarzwald, freute sich, endlich mal in Bernau sein zu dürfen, was er mit seiner Trompete und mit dem höchsten „C“, das er jemals gespielt hat, kundtat. Gepflegtes Hochdeutsch liegt ihm nicht, was er in einem sprudelnden Wortgefüge „g’sait is g’sait“ unterstrich und auch mehrmals passend Gerhard Jung zitierte. In Kuhbach passiert nicht viel, aber „Sache git’s do, die git’s jo nit“. Stimmung brachte er ins Zelt durch seine öfters namentlich angesprochenen Gäste, die er irgendwoher kannte, mitunter nur durch ein kurzes Gespräch vor der Veranstaltung. Er hatte immer den passenden Spruch auf den Lippen und bezog die Besucher in seine Geschichten ein. Das Publikum dankte mit rauschendem Applaus und lauten Lachern.

Mit temperamentvoller Gestik und Mimik trug er seine Geschichten vor, ständig in Bewegung, auch wenn er seine Trompete oder das Flügelhorn erklingen ließ. Ihn spielen zu hören war ein Genuss, etwa bei Benny Goodmans romantischem „Vollmond“ (Moon) oder ebenso gekonnt die Polka „Erwin der Jagdhornbläser“, auf seinem Jagdhörnle. Singen, rezitieren, musizieren: Helmut Dold ein Meister seines Metiers.

Als er gerade zu seiner Weltreise von Bernau in die Welt ansetzte, erlosch das Licht im Zelt, was sich wiederholte und der Bürgermeister versicherte, dass die Gemeinde den Strom bezahlt habe. Auch dazu hatte Dold gleich die passende Pointe.

Bürgermeister Rolf Schmidt danke ihm für den herzerfrischenden Abend mit einem Gutschein für zwei Portionen Wurstsalat. Diesen hatte er zuvor humorvoll besungen. Das Publikum feierte „De Hämme“ mit anhaltendem Applaus und forderte Zugaben. Zum „Discobär-Song“ und Beispielen aus seiner Tanzmusikabteilung animierte er verschiedene Zuhörer dazu, das Tanzbein zu schwingen.

Helmut Dold verabschiedete sich mit dem Trompetensolo „Il Silenzio“ und versprach, irgendwann einmal wieder nach Bernau zu kommen, weil auch ihm der Abend großen Spaß gemacht habe.

 

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung am 22.08.2011 von Ulrike Spiegelhalter
http://www.badische-zeitung.de/bernau/de-haemme-war-wirklich-der-hammer