„De Hämme“ alias Helmut Dold in der Güterhalle in Bleibach.

„De Hämme“ alias Helmut Dold sorgte in Bleibach für einen unterhaltsamen Abend. | Badische Zeitung 23.03.2011 - Foto: Stefanie SigmundGUTACH (ssg). Der Verein „Kleinkunst in der Güterhalle“ lud alle Freunde des musikalischen Mundartwortwitzes zu einem Abend mit „de Hämme“ alias Helmut Dold ein. Lange als Musiker in Dixieland- und Jazzbands engagiert, beschloss er, seine Liebe zu Musik und Mundart verschmelzen zu lassen. Das Soloprogramm „Sache git’s, die git’s jo gar nit“ entstand.

Dass hier ein Badener nach Bleibach kam, wie er im Buche steht, war weder zu überhören noch zu übersehen. Noch ein bisschen schüchtern stimmte das Publikum ins Badenerlied ein, das „de Hämme“ zum Einmarsch auf der Trompete blies. „Der Bad’ner als solcher“ von Alfred Heizmann wies mit Zeilen wie: „De Badner denkt halt, bevor er schweigt“, den Weg in den unterhaltsamen Abend.

Mit Schwung nimmt Dold die Heimat aufs Korn. So kommen die Kuhbacher nicht immer gut weg, doch auch Franzosen und Nordlichter aus „Hamburch“, werden bedacht. Gedichte von Gerhard Jung oder Alfred Heizmann leiten zu den jazzigen Liedern aus der Feder Helmut Dolds über. Die „Hymne an den Wurschtsalat“ oder „Du bisch bled, bled, bled, so bled wie´s gar nit geht“, das auf 93 badisch-deftigen Schimpfwörtern basiert, begeistern auch das Publikum.

In der „Unglaublich traurigen Geschichte von Erwin dem Jäger“ zeigt Dold, was er drauf hat. Dass auf einem Jagdhorn nicht nur „Sau tot!“ geblasen werden kann, sondern auch „Bis der Eber die Wildsau zum Stehblues abholt“ oder „Erwins Jagdhornpolka“,zeigt die Kreativität des Musikers. Dass Dold Trompete, Jagd- und Flügelhorn beherrscht, steht außer Frage. Schade deshalb, dass die eine oder andere Melodie mit Trompete vom Band unterstützt wurde, obwohl dies nicht unbedingt nötig gewesen wäre.

 

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung vom 23. März 2011 von: ssg