Helmut „Hämme“ Dold begeistert im Scherzheimer Hoftheater mit seinen badischen Geschichten, Witzen und Liedern
Lichtenau (urs) Seine große Gabe ist es, Menschen zum Lachen zu bringen. Den ältesten Sohn des Metzgermeisters Friedolin Dold aus Kuhbach muss man live erlebt haben. Er ist eine badische Spaßkanone, ein Gute-Laune-Männle, ein Mundartlyriker, ein begnadeter Witze-Erzähler. Dabei ist es schwer, Helmut Dold, kurz „De Hämme“, in eine Kategorie zu pressen.
Im Gedächtnis bleiben wird dieser Abend auf jeden Fall. Dem Publikum ebenso wie Dold, der lachend verkündet: „Ihr ward ein wunderbares Publikum. Ich hoffe, Sie nehmen den Humor von heute Abend mit ins Wochenende.“ Ein Wunsch, der sich mit Sicherheit erfüllen lässt, denn auch nach der Vorstellung kichert der eine oder andere Hoftheaterbesucher in Gedanken an einen badischen oder schwäbischen Witz noch ein wenig vor sich hin.
Doch am schönsten ist seine Interaktion mit dem Publikum, die beherrscht er in Perfektion. So schwätzt er immer mal wieder mit Hans-Jörg und Marianne in der ersten Reihe, und auch ein Selfie mit den Beiden darf nicht fehlen – zur Erinnerung.
Aber vor allem als Witze-Erzähler ist er eine Klasse für sich. Dabei zündet er eine Spaß-Rakete nach der nächsten, immer aus seinem selbstgeschriebenen „Badischen Witzbüchle“ – das dritte ist derzeit in Arbeit.
Trotz aller Blödeleien zeigt sich Dold als hervorragender Musiker (Studium der klassischen Trompete an der Musikhochschule Freiburg), was er immer wieder unter Beweis stellt. Wie bei der Hommage an den Schwiegervater „De Otto isch ä Käpsele“ oder dem „Muggeseggele-Blues“.
Seine Texte sind urkomisch und aus dem Leben gegriffen. Es geht um Familie, um ein Eheanbahnungsinstitut, um Jungverliebte und die schönen „Mädle“ überhaupt. So hat er auch an diesem Abend zum ersten Mal seine „Olle dolle wunderschöne Frau Dold“ mitgebracht, die das Mischpult bedienen darf und aus dem Off immer mal wieder einen feschen Kommentar einzubringen weiß. Das Publikum bebt vor Lachen, erst recht als „meine Frau Dold“ den Hämme aktiv auf der Bühne unterstützt. Zusammen swingen sie den „Dätsch-Song“. Eine echte Premiere also.
„De Hämme aus Kuhbach“, wie er sich selbst nennt, ist eine Marke für sich, allein schon optisch: im schwarzen Anzug mit gelb-rotem Hemd, Brille und Schuhe ebenfalls in den badischen Landesfarben gehalten. „I bin de Hämme von Kuhbach“, stellt sich Dold seinem Publikum swingend vor, dabei spielt er brillant Trompete und verbreitet schon nach wenigen Minuten gute Laune. Er ist ein echtes Energiebündel, steht keinen Moment still und „babbelt, wie ihm der Schnabel g’wachse isch“. So hat er einen Verein zur „Rettung des Wurschdsalates“ gegründet, dem er auch gleich ein Lied gewidmet hat. Ebenso dem „Schwardemage“: „Ich liebe Wurscht“, trällert der Metzgerssohn, der unglaubliche Anekdoten aus seinem Heimatdorf Kuhbach zum Besten gibt und Witze am laufenden Band präsentiert.
Wer hochintellektuelles Kabarett oder politisch ausgereifte Pointen erwartet, ist hier falsch. Beim Auftritt im Scherzheimer Hoftheater geht es ganz allein darum, bei einem urgemütlichen badischen Abend Spaß zu haben und für einige Stunden den Alltag zu vergessen. „Ich bin einfach glücklich, wenn die Leute lachen“, ruft „De Hämme“ mit seinem unvergleichlichen Charme. Und das tun sie dann auch, die Besucher im proppenvollen Hoftheater – sie lachen aus vollem Herzen. Denn „De Hämme“ bietet ein Potpourri aus Songs und schrägen Witzen, vorgetragen mit viel Rhythmus und Liebe. Nach 180 Minuten Angriff auf die Lachmuskulatur kocht die Stimmung. „Das ist Humor, der mir gefällt“, kichert eine Dame aus Karlsruhe. Ein Paar aus Kehl meint begeistert: „Der Mann ist eine echte badische Spaßkanone“.
Quelle Pressetext: Badisches Tagblatt Bühl, 12.04.2016 von urs
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