BZ: Sie wollen einen Abend lang Witze erzählen? Das ist ein Witz, oder?
Dold: Nein, ich lese 30 Witze aus meinem neuen Buch, die drei Besten aus dem ersten Buch (16 000 verkaufte Exemplare, ich bin viehmäßig stolz). Es gibt jedesmal eine Einstimmung dazu, und dann singe ich noch einige Hämme-Lieder. Und natürlich spiele ich auch Trompete.
BZ: Darf das Publikum mitwitzeln?
Dold: Ich fordere das Publikum manchmal auf, eine Zahl zwischen 1 und 15 zu nennen, und dann erzähle ich den Witz mit der Nummer. Es kommt vor, dass jemand einen Witz bringt, dann fällt mir auch einer ein, und so entsteht eine Art Witzduell. Das ist sehr witzig.
BZ: Sie garantieren Lachlärm nahe den Grenzwerten, tränenverwischtes Makeup und Bauchmuskelkater? Wie witzig ist eigentlich das Publikum?
Dold: Es ist jedesmal anders, das macht es so spannend! Aus meiner Erfahrung heraus muss man den Hochschwarzwälder erst überzeugen und für sich gewinnen, dann – lacht er und ist nicht mehr zu halten, aber: „Säller Hämme uss Kuhbach soll zerschd emol zeige, was er druff het!“
BZ: Seid wann sind Sie witzig?
Dold: Ich hab’ schon als Kind gerne Witze erzählt. Meine Eltern hatten eine Metzgerei und meine Mutter hat immer gesagt: „Denk dran! Mir hänn ä Gschäft!“
BZ: Sie erfinden Witze?
Dold: Ich sammle Witze, bin in Witzeforen, bekomme immer wieder Witze erzählt, kaufe Witzebücher. Aber um einen guten Witz zu bekommen, musst Du 300 schlechte Witze ertragen!
BZ: Was unterscheidet den Badischen Witz vom Weltwitz?
Dold: Weltwitze werden eingebadnert. Die Badner sind ja nette Kerle und wollen babble und lache. Schön, wenn der badische Charme rüberkommt.
BZ: Gibt’s auch den Hochschwarzwälder als Witzfigur?
Dold: Nein, gar nicht.
BZ: Oder einen Hochschwarzwaldwitz?
Dold: Hmmmh (lacht), do muss de Hämme jetzt passe, des isch en Witz.
BZ: Wir geben Ihnen Zeit bis Donnerstag!
Dold: Isch recht (lacht)
BZ: Was halten Sie als Gelbfüßler von Albi Maiers Hello Yellow-Idee? Ein Witz?
Dold: Ich freue mich sehr auf Neustadt und unterstütze die Hello Yellow-Idee von meinem Lieblingsonkel Albi mit meiner gelben Brille und meinen gelben Schuhen. Unser wunderbarer Schwarzwald braucht mehr Raketen wie Albi Maier!
BZ: Und jetzt wollen wir doch noch einen Kracherwitz hören, neu, wenn’s geht, alles andere wäre nicht witzig.
Dold: Am Mittwoch war ich bei meinem Lieblingsitaliener und Oberkellner Antonio hat mir erzählt: „Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle.“ Weltklasse!
Helmut Dold, badisches Urgestein. Als Sohn eines Metzgers 1958 in Lahr-Kuhbach geboren, studierte er klassische Trompete, wurde Blasmusikdirigent und Trompetenlehrer. Mit Jazzformationen und als Mundartkünstler tritt er in der Region auf.
Pressebericht aus der Badischen Zeitung vom 11.07.2014 von Peter Stellmach
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