„Mundart und Musik“ mit „Hämme“ und Pete Tex sorgst für eine ausverkaufte Reithalle

Rastatt (rw) – Der Rastatter Spitzenmusiker Peter Drischel alias Pete Tex hat in vergangener Zeit oft lokale Bühnenpräsenz gezeigt. Und vielleicht war gerade deswegen der Theatersaal der Reithalle wieder ausverkauft, als die Gemeinschaft der Gartenfreunde Zay Pete Tex mit seinem Partner Helmut Dold, „d‘ Hämme“, zu „Mundart und Musik“ einlud.

Im Mai 2012 war der Auftakt der immer noch andauernden Tournee der beiden Künstler. Moderatorin Jessica Dotzauer nannte sie „Rastatt trifft Kuhbach“. Kuhbach ist der Wohnort von „Hämme“ und liegt bei Lahr.

Inzwischen haben die Musiker ihr Programm modifiziert, und wie sich herausstellte, sind sie in dieser Kombination gnadenlos gut. Es blieb aber auch Platz genug, dass sie zur Freude des prächtig mitgehenden Publikums ihre Soloqualitäten demonstrierten. In seiner alemannischen Mundart stellte sich der „Hämme“ als echter Bub aus Baden vor, die „Griebe uff demm Schmalzbrot der Republik“, wie er meinte. Der Kuhbacher klopfte mehrere Witze, die Brüller im Saal provozierten. Mit Trompete und Horn zeigte der Vollblutmusiker beim „Muggeseggel-Blues“ seine Klasse. Dem stand Pete Tex nicht nach. Er stellte unter Beweis, dass er nicht nur der Mr. Saxofon, sondern auch ein Meister der Klarinette ist. Der Rastatter brachte das Instrument zwischendurch zum Lachen, als er Duke Ellingtons „Love Call“, „Creole Jazz“ oder „Petite Fleur“ anstimmte. Pete Text war es nachzufühlen, als er begeistert sagte: „Ich habe den schönsten Beruf der Welt ergriffen: Ich bin Musiker geworden.“ Dazu erklang in ausgefeilten hohen Tönen das „Hirtenlied“. Seine Interpretationen des Rastatter Welthits „Slow Motion“ und des Stücks „Mimi“ von 2012 gingen durch und durch. Und dazu immer wieder „Hämmes“ Mundart-Einlagen, ein verbales Feuerwerk der Sonderklasse. Da waren „D’r Otto isch ä Käpsele“ oder der Nachfolger des legendären „Wurschtsaladsongs“, die Hommage an den „Schwartemage“ zum Mitschnippen, echte Volltreffer.

Welche Harmonie zwischen „Hämme“ und Pete Tex vorhanden ist, das zeigten beide im gemeinsam bestrittenen Schlussteil. Beschwingt und mit einer Hämme-Tanzeinlage kam der „Soul-Bossa-Nova“-Block herüber. Pete Tex glänzte mit „What a wonderful world“ und der „Hämme“ sang dazu „Mensch, wie scheen isch doch uns’re Weld“: Das war ein Erlebnis. „Sieh yuo später Alligator“ hieß es noch vor der kräftig beklatschten Zugabe, dem „Chicken-Jazz“.

Wer Pete Tex in der Reithalle wieder erleben will, sollte sich schon jetzt den 2. Januar 2016 vormerken, wenn er seine zweite Folge der „Traummelodien“ präsentieren wird.

Pressebericht aus dem Rastatter Tageblatt vom 14.04.2015 von Rainer Wollenschneider