Alemannische Gedichte, Lieder und Sketche beim Seniorennachmittag in Ehrenkirchen.

EHRENKIRCHEN. Hauptattraktion beim Ehrenkirchener Seniorennachmittag war sicher der Kabarettist d’Hämme, Helmut Dold aus Kuhbach in der Ortenau. Stimmgewaltig beim Singen, virtuos auf der Trompete und spitzbübisch, humorvoll beim Vortragen alemannischer Gedichte zog er die 460 Senioren in den Bann und animierte sie zum Mitsingen der Volkslieder. Der Musikverein Norsingen umrahmte den Nachmittag mit seinen Weisen, und die Sketche der Seniorengruppen fanden großen Beifall. Mit einem schmissigen Marsch eröffnete der Musikverein unter Leitung von Yvonne Weik den Nachmittag, zu dem die Gemeinde die älteren Bürger aller Teilorte eingeladen hatte. Mitklatschen beim „Böhmischen Traum“, Kaffee und Kuchen genießen, ein Schwätzle machen – der gemeinsame Altennachmittag, den es seit 1998 gibt, ist eine feste Größe im Gemeindeleben Ehrenkirchens. Er diene der Stärkung des Wir-Gefühls und dem Zusammenhalt der Einzelgemeinden, sagte Bürgermeister Thomas Breig. Er freue sich auf die musikalische Unterhaltung, auf die lustigen Sketche der Senioren und sei gespannt auf die Stimmungskanone d’Hämme. Lachen sei die beste Medizin. „Gesünder heimgehen, als gekommen, Humor bewahren, im Alter jung bleiben und den Jahren mehr Leben geben“, lautete die Empfehlungen Breigs.

Erika Haase und Luise Mölder, beide über 80 Jahre, traten an diesem Tag zum letzten Mal auf. Als „Die zwei Junge“ nahmen sie örtliche Gegebenheiten aufs Korn. Dann kam Helmut Dold. Seit zwölf Jahren ist er in Sachen Mundart unterwegs. Gelb-rote Brille, Hemd, Schuhe – Baden lässt grüßen. Er schmettert das „Badner-Lied“ auf der Trompete, dankt Elfriede Hilfinger für die Möglichkeit des Auftritts und findet, „Badener si isch ein Glück“. Er singt mit kräftiger Stimme „Die Gedanken sind frei“, „Wenn alle Brünnlein fließen“, „Kein schöner Land…“ und babbelt; er erzählt Geschichtle aus seinem badischen Witzbüchle und trägt alemannischen Feinsinn von Stefan Pflaum vor. Glänzender Abschluss war sein Trompetensolo „Il Silencio“ von Nino Rosso. Auch Kalauer kommen gut an, wie das Geschenk zum 90. Geburtstag: Opa bekommt vier Stripteasetänzerinnen geschenkt. Die Pointe: Es sind seine Schulkameradinnen. Die Ehrenkirchener Senioren beteiligten sich aktiv am Programm. Adele Becher trug Gerhard Jungs „Chrisewässerli“, „Der Wunderfitz“ und „Der Kaste“ vor. Die zwei Arzt-Sketche der Seniorengemeinschaft Ehrenstetten gefielen, und von Kirchhofener Senioren erfuhr man, dass es nichts nützt, neue Socken anzuziehen, wenn man die getragenen in die Tasche stecke.

Pressebericht aus der Badischen Zeitung vom 06. November 2014 von Frowalt Janzer