De Hämme zu Gast in Bankholzen – das war alemannische Mundart vom Feinsten mit dem Witz und Charme eines waschechten Badeners.
Während Kälte, Wind und Regen das Wetter bestimmten, hatte der Arbeitskreis für Heimatpflege zwei Trümpfe im Ärmel, um die Leute zu sich zu locken: Den warmen Kachelofen, der immer für eine heimelige Atmosphäre sorgt, und die gute Unterhaltung. Das weiß auch das Publikum, und so ging das Veranstaltungskonzept des Vereins auch mühelos auf. Die Torkel war voll bis unters Dach, als „De Hämme“ aus Kuhbach, alias Helmut Dold, seinen ersten Auftritt am Bodensee hatte. „Ich bin zum ersten Mal am See“, freute sich der Entertainer mit dem badischen Charme. Allein mit dem Badner Lied, mit dem er die Gäste auf der Trompete von der Showtreppe herunter begrüßte, gewann er das Publikum im Eiltempo. Sofort ging ein solidarisches Wogen durch die Menge und die ersten Stimmen hoben an, um die Hymne mitzuschmettern. „De Hämme“ wusste sich bis zum Schluss zu behaupten mit seinem Programm „Lache isch die beschd Medizin“. Für die Bankholzener durchaus nachvollziehbar, sprach er davon, was für ein Glück es sei, „ein Badner“ zu sein, denn die seien die „Grieben auf dem Schmalzbrot der Republik“. „De Hämme“ erinnerte an alte Zeiten und sang von den Geschichten des täglichen Lebens. Hier konnte sich jeder wieder entdecken und über sich selbst lachen, wenn „De Hämme“ unverhohlen erklärte: „Der Badner denkt, bevor er schweigt!“ „Das Publikum ist heute sensationell. Und für ein Mundartprogramm ist hier auch die richtige Menge an Leuten“, zeigte sich Dold in der Pause begeistert von Bankholzen. Der Trompeter Helmut Dold aus Lahr-Kuhbach swingt und jazzt sich seit Jahren durch die Kulturlandschaft Badens und nutzt seit geraumer Zeit sein komödiantisches Können, um als „De Hämme“ durch die Lande zu ziehen. Immer im Gepäck ist Frau Dold als die Frau an der Technik, die daneben als „Running Gag“ herhalten muss. Mit zurückhaltender Anmut zog sie bei seinem Spiel mit und erhielt dafür anerkennenden Applaus. Als „De Hämme“ schließlich seine Glitzerjacke überstreifte, johlte der Saal in Erinnerung an die alten Zeiten, als die Herren noch ihre Damen über das Parkett zogen. „Let me be your Teddy bear von Elvis, ins Kubacherische übertragen von Dold, war damit einer der Höhepunkte des Abends, zumal sich hier der Musiker Dold und der Komödiant „De Hämme“ aufs beste ergänzten. Da ist „De Hämme“ ganz Dold wie Dold eben auch immer „De Hämme“ ist. Genau das war die Würze seines Programms. (Antje Kirsch)
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