Sauerkraut, Rippli, Blutwurst und dazu de Hämme
Beim badischen Schlachtfest mit dem Entertainer Helmut Dold im „Lamm“ gab’s viel zu essen und zu lachen.
ETTENHEIM (iko). Ein zünftiges badisches Schlachtfest ist allein kulinarisch betrachtet ein Genuss. Wenn sich zu Sauerkraut, Rippli und Blutwurst dann noch de Hämme (Helmut Dold) gesellt, hat nicht nur der Magen, sondern auch das Zwerchfell seine helle Freude. Etwa 70 Gäste ließen es sich bei „Kunst und Kultur im Lamm“ mit dem neuen Programm „Sache git’s, die git’s jo nit!“ gut gehen.
Ines und Alexander Baral hatten sich zum badischen Schlachtfest etwas Besonderes ausgedacht, denn ganz im Sinne der badischen Gemütlichkeit wurde dieses Mal nicht am Platz serviert. Eine prall gefüllte Buffettafel mit Kartoffelbrei, Blut- und Leberwürsten, Kassler und vielen anderen Köstlichkeiten erwartete die Gäste zum Auftakt des Abends.
Helmut Dold leitete zwar wie immer mit einem Trompetensolo, dem Badnerlied und einem Mundartgedicht seinen Auftritt ein, wollte dann aber dem Schlachtfest nicht von vornherein die Schau stehlen: „Mir maches hit emol so, dass mer wie uffm Kreuzfahrtschiff zum Esse gen. Zerscht d’ Kinder, dann d’ Dame, dann de Musiker – des bin ich – un zum Schluss d ’Männer.“
Ganz bodenständig und überhaupt nicht mit Lampenfieber kämpfend, ließ sich Helmut Dold mit den Gästen erst mal zum gemeinsamen Schlemmen nieder. Schon während des Verzehrs der Badischen Sauereien fand er Zeit für kleine Geschichten und Witze. Aber erst nach dem ausgiebigen Mahl drehte er auf der Bühne und zwischen den Tischreihen in bekannt fideler Art auf. Eine bunte Mischung aus Mundartgedichten, Witzen, Songs mit viel Rhythmus und Geschichten aus dem täglichen Leben unterhielten Jung und Alt aufs Beste. Dabei wechselte de Hämme auch öfter die Position: Trompetet und gesungen wurde von der Bühne aus, mit den weiblichen Gästen geschäkert und den männlichen gescherzt wurde im Saal. Dabei durften sich die Zuschauer aus seinem mitgebrachten „Badischen Witzbüchle“ aus jeder Kategorie Witze aussuchen, die Helmut Dold frei erzählte; jeder einzelne kommentiert mit: „Au, des isch e bsunders gueder.“
Mit dabei waren Songs wie „Total verknallt“, ein alter Rock’n’Roll, den er für seine Frau Diana geschrieben hatte, die ihn am Mischpult unterstützte. Aber auch Cha-Cha-Cha („Oh, Sache git’s“), Swing („Em Ding sin Swing“), Blues („Anti-Denglisch-Song“) und Jazz („De Wurschtsalat-Song“) waren vertreten. Das Publikum beteiligte sich rege beim Mitklatschen und Singen von Klassikern wie dem „Badnerlied“ oder „Dr Hans im Schnoogeloch“. Besonders unterhaltsam waren jedoch die vielen kleinen Anekdoten, wie zum Hochdeutsch verdammte Großeltern im Kontakt mit den Enkeln, die Erotik des badischen Dialekts oder das Eheleben.
Den reichlichen Applaus teilte Helmut Dold dabei großzügig. Es wurden Wirt und Wirtin fürs gelungene Essen beklatscht, die Bedienungen für den netten Service und die Ehefrauen von ihren Ehemännern „für ihr glunges Lebenswerk, denn hinter jedem erfolgriche Mann stoht immer e starke Frau“. Nach insgesamt drei Stunden entließ de Hämme sein Publikum satt und glücklich in die neue Woche.
Quelle: Badische Zeitung vom 31.10.2012
Hinterlasse einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar schreiben zu können.