Lachtränen flossen am Freitagabend im Kulturkeller Koffer in Strömen.De Hämme gastierte. Und wer de Hämme kennt, braucht keinen Lachtrainer mehr. Fast 70 Gäste drängten sich im enggestuhlten Kulturkeller. Sie alle freuten sich auf einen vergnüglichen Abend. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Denn Helmut Dold alias De Hämme zog in seinem Programm „Sache git’s, die git’s jo nit!“alle Register. Dold nahm die Kuhbacher aufs Korn, hechelte fast jeden einzelnen durch, untersuchte den Badner als solchen und im Besonderen, der vergleichbar ist mit „Erbswurschtsupp am Zwetschgekuche“. Er schmeichelte den Hugsweieren, die, wie die Kuhbacher auch, in einem der beiden schönsten Stadtteile Lahrs leben,machte auch klar, dass der Badner tatsächlich alles kann, außer Hochdeutsch.
Für den einzigen aus Norddeutschland stammenden Gast bemühte er sich auch redlich, hin und wieder halbwegs verständliche Schriftsprache zu sprechen. Aber ein Hämme lässt sich eben nicht verbiegen und so verlief der Abend selbstverständlich im breitesten badischen Dialekt.
Der „Kunstwitzeerzähler“,wie er sich selbst bezeichnet, hat aber mehr auf Lager, als eben „nur“ Witze zu erzählen.
Dold ist auch als musikalischer Künstler weit über die Region hinaus bekannt. Entsprechend mixt er beide Genres gekonnt zu einem zusammen, nahm immer wieder Trompete oder Flügelhorn in die Hand und spielte zur Freude der Gäste Swing, Jazz oder Dixiemelodien, die er textlich badisch anreicherte.
Und immer wieder forderte Dold Applaus ein: für „Frau Dold“, die ihn aus Krankheitsgründen nicht begleiten konnte, für die badischen Köche, deren Sterne für einen ganzen Sternenhimmel reichen,bei den Bedienungen in den Lokalen, die ihre Gäste im Griff haben und für sich selbst. Denn „ich bin süchtig nach Applaus und der hält jetzt wieder bis Mittwoch“.
Der Badner und der Hund, eine ganz besondere Liaison, und natürlich „de Ding“, der in jedem badischen Haushalt lebt, standen ebenfalls auf seinem Programm. De Hämme zieht die „Schnecke im Salat“ dem „Richebacher uffem Hof“ vor und bläst das Jagdhorn als wäre es ein Flügelhorn.
Und wenn man, wie De Hämme, in drei Wochen im Fitnessstudio ganze vier Kilo abnimmt,dann kann man auchgmal „ä neis Hemm“ anziehe.
C.Breuer, Lahrer Zeitung, 28.02.2011
Ich habe mich sehr über diesen sehr gefühlvollen Artikel gefreut. Die Lahrer Presse steht dem Hämme-Programm meist nicht sooo wohlwollend gegenüber! Der Prophet im eigenen Land? Der Unterschied zwischen Helmut Dold und De Hämme ist manchen Schreibern noch nicht so richtig klar. Ich arbeite daran!!
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