LAHRER HUMORFESTIVAL: Eine humor-pädagogische Einführung von Helmut Dold.
LAHR. Zum Auftakt des ersten Lahrer Humorfestivals, das von der gemeinnützigen Kulturorganisation Momo e. V. veranstaltet wird, hat Helmut Dold am vergangenen Donnerstagabend sein Publikum im nahezu vollbesetzten Saal des Gasthauses Grüner Baum in Burgheim auf unterhaltsame Art und Weise in die Theorie und Praxis des Witzes eingeführt.
Da Dold aber dort sozusagen in humor-pädagogischer Mission unterwegs war, bei der die Zuhörer nicht nur lachen, sondern auch etwas über das Wesen des Witzes lernen sollten, hatten in seinem Vortrag auch die ernsten Seiten des Spaßes ihren Platz. Zwar ging er nicht so weit wie weiland 1905 Sigmund Freud in seinen tiefenpsychologischen Überlegungen, doch erfuhren die rund 30 Besucher allerhand über die Bedeutung des Wortes Witz, über den Aufbau eines solchen, über die unterschiedlichen Beschaffenheiten, die vom Wortwitz über Doppelsinn, bewusst eingesetzte Missverständnisse, Übertreibungen und Ironie bis hin zu Bosheit reichen können.
Ebenso ging Helmut Dold auf die Zielgruppen ein, die mit dem Erzählen von Witzen erreicht werden sollen, auf Tabu-Grenzen, die im Vorfeld ausgelotet werden müssen und auf konkrete Tipps auf dem Weg zum erfolgreichen Witze-Erzähler. Es versteht sich von selbst, dass jede der betrachteten Witze-Kategorien mit zahlreichen Beispielen untermauert wurde – in typisch Doldscher Manier immer mit viel Elan und vollem Ganzkörper-Einsatz.
Die Wirkungen, die Dold mit seinen Ausführungen bei seiner Zuhörerschar erzielte, deckten das ganze Spektrum vom verschämten Kichern, über tränenersticktes Glucksen bis hin zum schallenden Gelächter ab. Im zweiten Teil des Abends, den eine Besucherin in der Pause mit einem glücklich strahlenden „Aaah – bin i froh, dass i do her kumme bin“ kommentierte, wurden die prämierten Witze vorgetragen, die von Lesern der örtlichen Tageszeitungen zuvor eingesandt worden waren. Dies waren: Axel Fleig, Gerhard Gleichert, Astrid Kubczak, Sylvia Madlung, Marianne Simon und Rudi Würth. Zum Schluss beteiligten sich auch mehrere Zuhörer mit spontan vorgetragenen Witzen, Geschichten und Anekdoten.
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung vom 01. August 2011 von: Ulrike Le Bras